Intensive Landwirtschaft und die Bodendegradation
Intensive Landwirtschaft basiert auf der Nährsalztheorie von Justus von Liebig. Seit Beginn der "Grünen Revolution" 1950 wird der Boden als leblose Mischung von ein paar Chemikalien behandelt. Die Nährhumusbildung und das Bodenleben werden völlig ignoriert. Der Einsatz von schweren Bodenbearbeitungsmaschinen, maßlose Verwendung von Pestiziden, Herbiziden und Kunstdünger hat das Bodenleben vollständig vernichtet. Dazu wird Biomasse von den Feldern abgetragen, so dass durch natürliche Zersetzungsprozesse die Bildung von Nährhumus nicht stattfinden kann.
Seit Beginn der Intensiv-Landwirtschaft in den 50er-Jahren sind alle 20 Jahre 50% des Bodenlebens verloren gegangen. Weltweit sind über 50 Prozent der Ackerflächen in Wüstenboden degradiert. In Österreich ist der Humusanteil im Boden seit den 50er Jahren von 8% auf ca. 1% gesunken. Die Folge: die Pflanzen werden schwach, haben Nährstoffmangel und können keine natürlichen Abwehrmechanismen mehr entwickeln. Agrarsysteme können nicht mehr Schädlinge und Krankheiten kontrollieren. Früchte haben zunehmend mehr Anteile an Pestiziden und weniger Vitamine und Nährstoffe.